Angststörungen

Angst ist zunächst eine notwendige und normale Emotion, deren entwicklungsgeschichtlicher Ursprung in einer Schutzfunktion liegt.

In unserer Gesellschaft leiden immer mehr Menschen jedoch unter krankmachenden Angstzuständen. Im Unterschied zur normalen Angst ist die Angstreaktion bei einer Angststörung unangemessen gegenüber den Bedrohungsquellen, hinsichtlich ihrer Symptomausprägung deutlich intensiver und andauernd (persistierend). Diese Ängste treten in der Regel plötzlich auf, haben starke körperliche Begleitsymptome und können nicht selbst bewältigt werden. Betroffene werden von der Angst „beherrscht“ und richten zunehmend ihr ganzes Leben danach aus, die Quellen der Angst zu vermeiden. Chronische Angststörungen führen häufig zu einem Unvermögen, den normalen Alltagsaktivitäten nachzugehen, zur Arbeitsunfähigkeit und zum Abbruch sozialer Kontakte.

Ängste können sich entweder unspezifisch-diffus oder in Form einer Phobie auftreten. Menschen, die an einer spezifischen Phobie leiden, haben Angst vor einzelnen (spezifischen) Situationen, Gegenständen usw.

Von Agoraphobie betroffene Menschen haben Angst, bestimmte Orte aufzusuchen, sich in Menschenmengen zu begeben, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, Auto zu fahren oder das Haus/die Wohnung zu verlassen.

Bei einer sozialen Phobie haben die Betroffenen ständig Angst, prüfend und abwertend von anderen Menschen betrachtet zu werden.

Besonderheiten

Auf der Grundlage einer eingehenden klinischen Diagnostik mit Analyse der angstauslösenden und – aufrechterhaltenden Bedingungen wird in der Einzel- und Gruppenpsychotherapie gemeinsam an folgenden Therapiezielen gearbeitet:

  • Vermittlung eines Erklärungsmodells für Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik
  • Entwicklung eines Verständnisses der Funktion der Angst bezogen auf die individuelle Lebenssituation
  • Emotionale Stabilisierung
  • Erarbeitung Erlernen spezifischer Angstbewältigungsstrategien (u.a. Expositionstraining) und Reaktionsverhinderung
  • Erlernen von Selbstregulationsstrategien (Skill-Training)
  • Stärkung des Vertrauens in die Selbstwirksamkeit bei der Steuerung von Situationen
  • Erweiterung des Handlungsspielraums durch Angstreduktion und Wiederentdecken eigener Kräfte und Fähigkeiten
  • Verbesserung der Lebensqualität durch Wiedererlangung der Fähigkeiten zur Alltagsbewältigung
  • Steigerung der psychischen Belastbarkeit und des körperlichen Leistungsvermögens zur Reintegration in das Alltags- und Berufsleben