Belastungs- und Anpassungsstörungen

Anpassungsstörungen sind Reaktionen auf Belastungen. Solche Belastungen können Beendigung einer Beziehung, Partnerschafts- und Eheprobleme, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz aber auch kritische Lebensereignisse (Geburt, Schul- und Ausbildungswechsel, Heirat, Tode eines Angehörigen, Arbeitslosigkeit, Pensionierung und Emigration) sein. Diese Ereignisse werden bei mangelnden Bewältigungsfähigkeiten zur Belastung und führen zu einer Anpassungsstörung. Dies gilt auch für Ereignisse wie Flucht, Migration, Unfälle, Raub und Operationen. In der Lebensgeschichte kann auch Vernachlässigung (Deprivation) die Ursache sein.

Die individuelle Prädisposition oder Vulnerabilität spielt bei dem möglichen Auftreten und bei der Form der Anpassungsstörung eine bedeutsame Rolle.

Die Anzeichen und Symptome einer Belastungsstörung umfassen depressive Stimmung, Ängste und diverse körperliche Symptome. Außerdem besteht ein Gefühl, mit den alltäglichen Gegebenheiten nicht mehr zurechtzukommen bzw. diese nicht mehr vorausplanen oder fortsetzen zu können.

Krankheitsbilder im Rahmen von Belastungs- und Anpassungsstörungen können unter anderem sein: Depressionen, Angststörungen, Trauerreaktionen, Trauma- und Traumafolgestörungen (Posttraumatische Belastungsstörung) und Schmerzstörungen.

Besonderheiten

Auf der Grundlage einer eingehenden klinischen Diagnostik mit einem behutsamen Zugang zu belastenden Erlebnissen wird in der Einzel- und Gruppenpsychotherapie gemeinsam an folgenden Therapiezielen gearbeitet:

  • Vermittlung eines Erklärungsmodells für Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik
  • Emotionale Stabilisierung
  • Ressourcenorientierte Stabilisierung unter dem Aspekt verbesserter Fähigkeiten zur Selbststeuerung und Selbstberuhigung (achtsamkeitsbasiert, Skill-Training)
  • Abbau des sozialen Rückzugsverhaltens und Steigerung des körperlichen Leistungsvermögens und der psychischen Belastbarkeit zur Reintegration in das Alltagsleben und in die Arbeitswelt